Wie wollen Mitarbeitende lernen?
Digitales Lernen in 2021
09. Juni 2021
Ich freue mich, dass im letzten Jahr durch die Pandemie das digitale Lernen einen echten „Booster“ erfahren hat. Hier geht es mir so, wie vielen anderen Learning Professionals auch.
Nur, was wünschen sich eigentlich die Lerner:innen?
In unseren Projekten befragen wir immer wieder die Mitarbeitenden unserer Kunden zu ihren Bedürfnissen und Wünschen, um passgenau die Angebote zu gestalten. Typische Analyse-Instrumente sind dabei Interviews, Online-Surveys und Events.
Was sind die spannenden Erkenntnisse der verschiedenen Analysen in den letzten Monaten?
Ich greife hier 5 Aspekte heraus, die sich bei der Mehrheit von über 4.000 Lerner:innen als wichtig herausgestellt haben.
1.) Inhalte sollen für das Lernen umfangreich UND für das Nachschlagen kurz & kompakt bereitgestellt werden.
Das bedeutet ganz konkret: Bereiten Sie den Inhalt sowohl vollständig in einem Format wie WBT oder Webinar auf, wie auch zum Nachschlagen in z. B. folgenden Formaten: Checklisten, FAQs, Schritt für Schritt-Anleitungen.
Learning Journeys haben sich bei einem größeren Inhalteumfang ebenfalls sehr bewährt. Bei der Gestaltung einer erfolgreichen Lernreise wird dieser beschriebene Anspruch automatisch berücksichtigt.
2.) Die Nutzung eines Inhaltes erhöht sich deutlich, wenn dieser in einem konkreten Kontext für den Lerner steht.
In der Praxis lässt sich das umsetzen, in dem man Inhalte konsequent mit Metadaten ergänzt. Bewiesen haben sich hierbei Schlagwörter des Inhalts, Level, Aufgaben, Rollen, Format.
Weiterhin erfolgsversprechend sind: Gestaltung von Lernpfaden, Verknüpfungen und Verlinkungen von einzelnen Inhalten, Empfehlungen von Kollegen, Nutzung großer Datenbasen für automatische Empfehlungen, dargestellter Zusammenhang zu Unternehmenszielen….
3.) Selbstbestimmtes Lernen ist gewollt, aber nicht einfach im Arbeitsalltag zu leben.
Die meisten Mitarbeitende haben ein großes Interesse, ihre Aufgaben noch besser zu erledigen. Das ist ein starker Antreiber für das Lernen und Nachschlagen. Gleichzeitig verhindern genau diese Aufgabenstellungen im Alltag, und die Notwendigkeit diese fristgerecht zu erledigen, das Lernen. Was ist hilfreich, um aus diesem Dilemma herauszukommen?
Mitarbeitende, die einen hohen Freiraum bei der Gestaltung ihrer Arbeit und eine ausgeprägte Eigenmotivation besitzen, benötigen Impulse, konkrete Ziele, die sie verfolgen und eine gute Orientierung, wo relevante Inhalte zur Verfügung stehen.
Mitarbeitende, die gerne lernen würden, es jedoch zeitlich nicht realisieren können, unterstützt man am besten bei der Priorisierung der Themen, der Organisation der Lernzeiten und der Terminierung von konkreten Zielen.
Und dann gibt es noch Mitarbeitende, denen diese Art des Lernens an sich schwerfällt. Hier ist es hilfreich, sie durch angeleitete Lernformate zum selbstgesteuerten Lernen zu befähigen. Also den Übergang zu, für die Mitarbeitende, neuen Lernformaten zu gestalten und damit neue positive Lernerlebnisse zu schaffen.
Was allen dieser drei skizzierten Gruppen hilft, ist ein Rahmen, der selbstbestimmtes Lernen fördert: Eine explizite Erlaubnis, besser noch Forderung der Geschäftsführung und der Führungskräfte, einfache Prozesse und leichter Zugang zu relevanten Inhalten.
4.) Nur zentral organisiertes Wissen ist zu wenig.
Der Wunsch auf Erfahrungswissen anderer Zugriff zu haben, ist sehr groß. Die überwiegende Mehrheit will einen direkten, individuellen Austausch mit Expert:innen. Sie wollen auch wissen, welche erfolgreichen und weniger erfolgreichen Erfahrungen gemacht wurden. Dialoge, Diskussionen und Austausch sind gefragter denn je. Das ist nicht verwunderlich, so waren das schon immer in den Pausen der Seminare oft die Highlights.
Folgende Formate eignen sich, um Wissen zu teilen: Blogartikel, Barcamps, Circle, Selfmade-Videos, Checklisten, Webinare,….
Je nach Reifegrad der Lernkultur sind eine Einführung dieser Formate und Tools, Blaupausen, Redaktionsprozesse und Train the-… Maßnahmen für z. B. Webinar-Tätigkeiten Autor:innen-Tätigkeiten hilfreich.
5.) Einfacher Zugang zu allen Inhalten muss selbstverständlich sein.
Viele Mitarbeitende wissen nicht, was ihr Unternehmen an Wissens- und Lerninhalten bereithält. Übersichtlichkeit, Transparenz und eine eindeutige Struktur werden gefordert.
Am liebsten „EINE Plattform für alle Inhalte und Formate“. Schnelles Finden von relevantem Inhalt ist hier das größte Bedürfnis. Weitere Wünsche sind: geräteunabhängig, einfache Usability und personalisierte Angebote.
Ein Learning Ecosystem, welche die bestehenden Systeme verbindet und EIN Portal für die Lerner bietet ist eine beliebte Antwort auf diese Anforderungen.
Wenn Sie bei der Umsetzung dieser 5 Anforderungen im Blick haben, dass Sie damit den Unternehmenserfolg konkret unterstützen, dann werden Sie sowohl von den Mitarbeitende, wie auch aus den Geschäftsbereichen positive Rückmeldungen erhalten. Damit ist die Basis für viele neue Lernerfolgs-Geschichten gelegt.
Viola Ploski
Leitung Beratung
Ich begleite Unternehmen, die Lernen und Arbeiten verändern. Dabei bringe ich gerne meine Erfahrungen, erprobte Vorgehensweisen, gute Fragen und neue Perspektiven ein. Ziel ist es, bestmöglich die Transformation oder die gewünschte Veränderung voran zu bringen.
„Digitale Transformation und Change Management sind meine Leidenschaft. Wie schön, dass in aktuellen Aufgabenstellungen beides gefragt ist, um Zukunft zu gestalten!“
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